Bandwürmer

Bandwürmer (Zestoden) erinnern in ihrer Form eher an eine 'Bandnudel', wobei die Länge des adulten Wurmes von einigen Millimetern bis zu mehreren Zentimetern schwankt. Bandwürmer bestehen wie eine Kette aus vielen funktionsfähigen Gliedern. Diese werden Proglottiden genannt.
Abgelöste Endglieder werden mit dem Kot ausgeschieden und vom Hundehalter entdeckt v.a. wenn sie am Fell im Bereich des Afters hängen bleiben und sich noch bewegen. Je nach Art enthält diese Proglottide ca. 10.000-100.000 Wurmeier.

Hund und Katze dienen dem Bandwurm als Endwirt und bereiten diesen kaum gesundheitliche Schäden. Als Zwischenwirte kommen überwiegend Flöhe und Nager in Betracht, die sich wiederum mit den Eiern infizieren. Daraus entwickeln sich dann die sogenannten ansteckungsfähigen Finnen.

Echinococcus granulosus- der kleine Hundebandwurm:

  • ist in Deutschland selten, tritt überwiegend in den Mittelmeerländern und Osteuropa auf. Die Infektion erfolgt oft während einer Urlaubsreise
  • Endwirt ist der Hund, Zwischenwirt ist v.a. das Schaf, Rind, Schwein und Pferd
  • Bandwurmeier sind bei ca. 7°C ungefähr 200 Tage !!! infektiös, bei Temperaturen über 20°C ca. 50 Tage
  • erkrankt der Mensch als Fehlwirt entwickelt sich die zystische Echinococcose. Die Inkubationszeit beträgt 5-15 Jahre

Zielorgan der Zystenbildung ist bevorzugt die Leber (seltener Lunge, Milz, Gehirn), die Zysten haben eine feste Außenhaut und kommen oft solitär vor. Mittel der Wahl ist zunächst eine chirurgische Intervention. Oft ist nur eine lebenslange, mit erheblichen Nebenwirkungen begleitende, medikamentöse Therapie möglich.

Echinococcus multilocularis- der Fuchsbandwurm:

  • besonders Süddeutschland, die Nordschweiz, Westösterreich und Ostfrankreich sind betroffen
  • je nach Region sind über 50% der Rotfüchse (der Hauptendwirt) infiziert!!!
  • adulte Würmer findet man bei Hund, Fuchs, Katze und Wolf
  • der normale Zyklus verläuft zwischen Nagern und Füchsen
  • Hund und Katze infizieren sich meist durch das Fressen eines Nagers (Zwischenwirt)
  • in einem Fuchs können bis zu 200.000 Bandwürmer leben, diese scheiden mit dem Kot die Proglottiden aus, in denen wiederum die Bandwurmeier enthalten sind
  • die Eier vom Fuchsbandwurm werden erst bei über 60°C abgetötet (also Beeren abwaschen reicht nicht aus!)
  • die Fuchsbandwurminfektion gewinnt durch die mögliche Infektion des Menschen an Bedeutung
  • ausgeschiedene Eier von Hund, Katze, Fuchs zB. an der Waldbeere gelangen in den menschlichen Darm, die daraus entstehenden Larven wanden durch die Darmwand via Blut -und Lymphsystem va. in die Leber,
    seltener sind andere Organe betroffen
  • die alveoläre Echinococcose zeigt sich durch eher bläschenartige Hohlraumbildung, wobei die Wand der Bläschen in das gesunde Gewebe infiltriert, sodass eine chirurgische Entfernung schwieriger bzw. oft unmöglich ist
  • die medikamentöse Therapie ist lebenslang und nach wie vor unbefriedigend und stellt für die Betroffenen eine große Belastung dar. Die Mortalität ist nach wie vor sehr hoch

Fazit:

wenn gleich die Echinococcose für unseren Hund eine geringe medizinische Bedeutung hat, so gewinnt diese durch die potentielle Infektionsgefahr für den Menschen wesentlich an Bedeutung! Die Infektion mit dem Fuchsbandwurm ist eine meldepflichtige Erkrankung. Daher richtet sich eine Behandlung des Hundes im Wesentlichen an der Infektionsgefahr für den Menschen. Für den Menschen birgt die Infektion die Gefahr einer schwerwiegende oder gar lebensbedrohlichen Erkrankung.

Dipylidium caninum- der Gurkenkernbandwurm:

  • kommt bei Hund und Katze häufig vor, die Infektion verläuft meist ohne Symptome
  • Zwischenwirt sind Flöhe (müssen daher mit behandelt werden)
  • die Infektion des Menschen ist sehr selten und ungefährlich

 © K. B. für A.S.P.A. e.V.

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